Blutegeltherapie

 

 

Blutegel stehen unter Naturschutz

 

Blutegel stehen unter Naturschutz, der Hirudo medicinalis ist ein medizinischer Egel und wird innerhalb geschlossener Zuchtanlagen in speziellen Teichen kultiviert.

 

Das garantiert, dass die Egel frei von Krankheiten sind, denn nur absolut gesunde Tiere kommen bei der Blutegeltherapie zum Einsatz.

 

 

Mund und Speichelsekret des Egels

 

Drei Kiefer und etwa 80 Zähnchen – die nicht stärker als ein Mückenstich zubeißen. Glücklicherweise spüren die Gebissenen diesen Biss kaum, denn der Speichel der Egel enthält eine Substanz, die die Bissstelle umgehend betäubt.

 

Der Speichel der kleinen Blutegel ist prall gefüllt mit genialen Wirkstoffen. Über 20 verschiedene Inhaltsstoffe befinden sich im Speichel. Am intensivsten erforscht wurden die Substanzen Eglin und Hirudin.

 

 

 

Eglin

 

- blockiert entzündungsauslösende Enzyme in ihrer Aktivität

 

- besitzt eine schmerzstillende Wirkung

 

Hirudin

 

- hemmt die Blutgerinnung, was sich sehr positiv auf die Fliesseigenschaft des Blutes

  auswirkt. Verhindert somit die Bildung von Thrombosen, hilft bestehende Thromben

  aufzulösen, so dass eine Emboliegefahr deutlich verringert wird

 

- wirkt Gefäss-krampflösend, wodurch seine entstauende Wirkung zu erklären ist

 

- fördert die Bildung der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) und deren Aktivität

 

- besitzt eine immunstärkende Wirkung.

 

- beschleunigt den Lymphfluss und somit auch die Entgiftung des Körpers.

 

Wem kann sie helfen?

 

Bei allen Erkrankungen, denen Durchblutungsstörungen oder Entzündungsprozesse zugrunde liegen.

 

    • Venenerkrankungen

    • Herz-Kreislauferkrankungen

    • Gelenkerkrankungen (Arthrose, Arthritis, HD, ...)

    • oder chronischen Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden.

    • Auch bei Leberstau, Lymphstau oder Blutergüssen ist die Blutegeltherapie äusserst hilfreich.

 

Nicht für jeden

 

> Keinesfalls angewandt werden sollte die Blutegeltherapie wenn Acetylsalicylsäure, Marcumar

 

etc. eingenommen wird oder allergisch auf den Wirkstoff Hirudin reagieren.

 

> Bei überschiessender Neigung zur Narbenbildung, ein stark geschwächtes Immunsystem oder

 

an Blutarmut, sollte von einem Blutegel Abstand nehmen.

 

> Ebenfalls nicht angezeigt ist diese Therapie bei Trächtigkeit.

 

Blutegel sind äusserst sensibel

 

Blutegel sind äusserst geruchs- und temperaturempfindliche Tiere. Der Blutegel wird ab dem Moment, wo er in der Praxis eingetroffen ist, in destilliertem Wasser, an einem dunkleren Ort ohne jegliche Hektik gehalten. Alle zwei Tage wird das Wasser gereinigt, da sich der Egel immer wieder abschuppt. Dies sind Vorraussetzungen, damit sich der Egel wohl fühlt und leicht zubeißen wird. Zwei Tage vor der Therapie sollte ihr Tier nur noch mit Wasser ohne jegliche Reinigungsstoffe gesäubert werden. Ebenso sollten Schmerzmedikamente für diesen Zeitraum nach Möglichkeit abgesetzt werden.

 

Der Verlauf der Blutegeltherapie

 

Damit die Temperatur für den Egel angenehm ist, werde ich die ausgewählten Hautbereiche vorab mit warmen Kompressen bedecken. Ihr Tier wird während der gesamten Behandlung generell warm gehalten. Eine Decke und eine Lieblingsunterlage helfen die Behandlung angenehm für ihr Tier werden zu lassen.

 

Der Blutegel wird mittels einer Pinzette oder Röhrchen auf den ausgewählten Hautbereich platziert. Damit er auch in genau diesem Bereich tätig wird halte ich den Egel mit einem umgestülpten Glas bis zum Biss in Position.

 

Hat der Egel schliesslich eine ihm angenehme Stelle gefunden, dringt er mit seinen Zähnchen in die Haut ein und gibt seinen Speichel in die Öffnung. Während des gesamten Blutsaugens scheidet der Egel sein Speichelsekret in die Wunde ab.

 

Diese Prozedur ist für den Patienten nicht schmerzhafter als ein Mückenstich.

 

Ein Blutegel nimmt zwischen 10 und 20 ml Blut auf, daher wird diese Therapieform oft auch als "Mini-Aderlass" bezeichnet.

 

Ein Blutegel fällt immer von alleine vom Körper ab, sobald er genügend Blut gesaugt hat. Diese Prozedur kann zwischen 30 und 90 Minuten dauern. Aus diesem Grund sollte der Patient genügend Zeit und Geduld mitbringen, denn der Blutegel darf niemals von der Haut abgerissen werden.

 

Nachbluten erwünscht

 

Das Nachbluten, nachdem der Egel abgefallen ist, ist erwünscht und sollte nicht unterbunden werden. Es erhöht die Wirksamkeit der Therapie und hat eine entstauende Wirkung. Ausserdem wird die Wunde durch die Blutung von Keimen befreit.

 

Das Nachbluten dauert in der Regel bis zu 12 Stunden. In Ausnahmefällen kann es auch bis zu 24 Stunden anhalten ist aber meist sehr gering.

 

Die entstandene kleine Wunde verheilt innerhalb von einer bis drei Wochen. Selten bleibt eine winzige Narbe zurück. Sollte das der Fall sein, ist es ratsam, diese bei mir entstören zu lassen.